Mord im Orientexpress ist wohl eines der berühmtesten Bücher Agatha Christies.
Ein Krimi, der nicht wie  es so oft heute vorkommt, auf die tiefgründige Hintergrundgeschichte des Ermittlers und die hinterhältigen Serienmörder eingeht, sondern ganz klassisch eine gute Detektivgeschichte darstellt.

Hercule Poirot wird während einer Reise zurück in die Heimat beordert und gerät so zufälligerweise in den Orientexpress.
Bis auf einen ungewöhnlicherweise völlig überfüllte Zug, scheint alles seinen gewohnten Gang zu gehen.
Doch der Zug bleibt aufgrund einer Schneewehe stecken.
Und ein Mord geschieht.
Die Verbindung zur Außenwelt ist gekappt und so muss sich Poirot einzig und allein auf seine intellektuellen Fähigkeiten verlassen.
Der Mörder muss noch im Zug sein, doch ein jeder der zwölf Passagiere scheint so unverdächtig zu sein wie der andere.
Wer hat den Mord verübt? Und gibt es zwischen den einzelnen Personen vielleicht doch einen Zusammenhang.

Dieses Buch verleitet einen, es nicht mehr aus der Hand legen zu wollen. Die Geschichte ist gut erzählt und der Spannungsbogen bleibt bis zur letzten Seite fest gespannt. Der Leser denkt automatisch mit, um hinter des Rätsels Lösung zu kommen.
Das das Ergebnis nicht nur bei Poirot und seinem mitfahrenden Freund, sondern auch beim unbeteiligten Leser ein moralisches Dilemma hervorruft, ist von der Autorin klasse inszeniert und bringt den einzelnen dazu, noch über das Buch hinaus über die Bedeutung von Moral und Unmoral nachzudenken.


★★★★/5