Hastings wird von seinem Freund John eingeladen, einige Tage auf dem Anwesen seiner Mutter zu verbringen, die zum Ärger der gesamten Familie den offenbar dubiosen Alfred Inglethorpe heiratete. Zu dieser Zeit hält sich zufälligerweise auch Hercule Poirot in einem Dorf in der Nähe auf und so wird er zu Rate gezogen, als man Mrs. Inglethorpe tot in ihrem Zimmer auffand. Jeglicher Verdacht fällt auf den ungeliebten Ehemann, dem zudem auch noch das gesamte Erbe zufällt. Doch ist er nicht der einzige, der die alte Frau hätte vergiften wollen, auch der Rest der Familie steckt in finanziellen Schwierigkeiten. Hercule Poirot ist die Situation schnell klar, doch um alles zusammenfügen zu könne, fehlt ihm noch das letzte Glied in der Kette…

Agatha Christie schafft mit Hercule Poirot einen kleinen sympathischen Belgier, der eine diebische Freude an Details und Zusammenhängen zeigt. Vollkommen konzentriert auf einen Fall spinnt er ein Netz aus Beweisen und Taten, die für den Außenstehenden zunächst verwirrend erscheinen. Nicht nur einmal hält sein alter Freund Hastings den Detektiv für übergeschnappt oder senil. Doch alles geschieht aus präziser Berechnung.
Keine Seite dieses Buches ist überflüssig. Christie entwickelt ein Szenario, bei dem man mitdenken kann, bei dem man auf die Auflösung hinfiebert, und der so anders ist, als all die Kriminal- und Thrillergeschichten von heute. Poirot braucht keine tiefschürfende Vergangenheit oder persönliche Probleme, die ihn während des Falls beschäftigen und ablenken können, es finden weder Verfolgungsjagden noch Entführungen oder Drohungen an den Ermittler selbst statt. Agatha Christie braucht das nicht, um eine richtig gute Detektivgeschichte zu schreiben.

Ich will mehr davon und der Fischer Verlag hat mit seiner Reihe FischerTaschenBibliothek noch einiges der wirklich genial erzählten Geschichten um Hercule Poirot und Miss Marple auf Lager – in einer wunderbar optischen und praktischen Form.

 


4.5/5