Wenn man etwas schreibt, dass so nischig ist, wie die Geschichten in dieser Anthologie, muss man natürlich auch mit Kritik rechnen (wenn es denn etwas zu kritisieren gäbe).
Denn dieses Buch richtet sich an eine Leserschaft mit sehr speziellen Interessen und Vorlieben. Zumindest was den literarischen Inhalt angeht – wir wollen hier ja niemandem etwas unterstellen. Nicht nur, dass die Geschichten als Lückenfüller dienen sollen, für Zeiten in denen wir nicht so richtig etwas mit unserer Freizeit anzufangen wissen, wo wir Zeit überbrücken müssen oder wir einfach Lust auf eine kurzweilige Unterhaltung haben, nein das Wort könnte man hier durchaus auch anders verstehen. Hier gibt es einige Lücken, die gefüllt werden müssen (…).

Die Geschichten in dieser Anthologie sind von unterschiedlichsten Autoren geschrieben und doch haben sie etwas gemeinsam: Tentakeln und Sex. Und auch wenn das Cover mit den Worten „Tentakel-Porno“ wirbt, so dürfen hier keine falschen Erwartungen entstehen, was die expliziten Beschreibungen von sexuellen Handlungen betrifft. Hier begegnet man nichts, was man nicht auch in anderen Horrorbüchern oder ähnlichen Werken schon gelesen hätte. Was die sexuellen Übergriffe der Tentakeln auf die Menschheit angeht, sind diese allerdings schon sehr direkt beschrieben. Inhaltlich ist die Qualität dieser Geschichten – wie es oftmals bei Anthologien ist – sehr unterschiedlich. Allerdings muss ich zugeben, das keine Geschichte dabei ist, die besonders negativ – sowohl stilistisch als auch inhaltlich – heraus sticht und sich alle weit über dem Mittelmaß befinden. Klar, dass man als Leser eine Geschichte mehr mag als die andere, vielleicht weil einem der Protagonist eben wesentlich sympathischer war als andere. Doch es stechen einige Geschichten durchaus heraus.

Nehmen wir zum Beispiel die letzte Geschichte, die einen durchaus längeren Handlungsumriss hatte als die meisten anderen. Wir treffen hier auf Wesen, den altbekannten Cthulhu und auf ziemlich viele Tentakeln, die bei Menschen eine sofortige und unbändige Lust hervorrufen.
Insgesamt wäre es müßig sich jeder einzelne Geschichte in diesem Band analytisch anzunehmen, denn eigentlich ist – wie am Anfang bereits erwähnt – jede Geschichte für sich genommen ein Lückenfüller, der vielleicht nicht im Gedächtnis bleibt, aber dennoch für den Moment Spaß macht. Soweit man sich für solche Art von Literatur erwärmen kann. Zum Schluss sei noch einmal darauf hingewiesen, dass die Geschichten sehr speziell sind und sie nicht jedem gefallen werden. Aber wer durchaus Interesse zeigt und ein wenig experimentell veranlagt ist (was das Literarische angeht) und nicht vor sexuellen Beschreibungen in Büchern zurückschreckt,  der wird seinen Spaß mit dieser Anthologie haben.


4/5