Das Buch wurde Anfang der 1970er Jahre von Kurt Singer herausgegeben und zusammengestellt. Die Anthologie enthält verschiedene Geschichten zum Thema Horror von unterschiedlichen Autoren. Die Mischung besteht aus einer eher unbekannteren Sammlung von Autoren, unter denen H. P. Lovecraft als der wohl bekannteste heraussticht. Doch Namen sind nur Schall und Rauch, denn inhaltlich stehen sie Lovecrafts Erzählung in nichts nach. Insgesamt erfreut dieser Band mit einer soliden Zusammenstellung guter bis sehr guter Erzählungen, wobei jede ihren eigenen erzählerischen und inhaltlichen Reiz hat. Dies ist der zweite Teil einer Anthologien-Reihe.

Das Haus hinter Mitternacht (Allison V. Harding)
John Drew und seine Frau sind nachts unterwegs auf der Suche nach einer Unterkunft. Doch ständig werden sie abgewiesen. Endlich kommen sie in einem schäbigen Haus mit skurrilen Gästen unter. Als sie dann aber in einer ausliegenden Zeitung ihren eigenen Nachruf lesen, schwant ihnen Unheimliches.

Der Rhythmus der Ratten (Eric Frank Russell)
Nach einem Flugzeugabsturz findet der Protagonist Zuflucht in einem nahe gelegenen Dorf. Da die Nacht bald hereinbricht, soll er erst am Morgen zur Polizei geschafft werden. Als es Nacht wird, erklingt plötzlich eine Musik, die ihn zu sich zieht. Das Dorf verfällt in Sorge.

Träume im Hexenhaus (H. P. Lovecraft)
Gilman weiß nicht mehr ein noch aus. Ein seltsames Fieber bemächtigt sich seiner und sein Gehör entwickelt erstaunliche Fähigkeiten. In seinen Träumen begegnet ihm eine unheimliche Frau und ihre pelzige Begleitung, die ihn auf ein Ritual vorbereiten zu scheint. Doch er kann nicht mehr zwischen Traum und Wirklichkeit unterscheiden und versucht mit allen Mitteln, die Wahrheit zu ergründen.

Mrs. Lunt (Hugh Walpole)
Der Autor Runciman erzählt von seiner unheimlichen Begegnung mit Mr. Lunt, ebenfalls ein Schriftsteller. Der Man legt ein seltsames Gebaren an den Tag und versucht seinen Kollegen zum Bleiben zu bewegen. Die Angst vor seiner rachsüchtigen Frau treibt ihn in den Wahnsinn. Die ist allerdings schon seit einem Jahr tot.

Die zwei Gesichter (Frank Belknap Long)
Ein Raumschiff und eine Mannschaft, die einen neuen Lebensraum sucht. Der angesteuerte Planet scheint für ihre Belange perfekt zu sein. Als sie eine riesige, bösartig anmutende Statue finden, wissen sie, dass sie nicht allein sind. Doch die Bewohner sind alles andere als bösartig….doch wie lange noch?

Das Haus des Wurmes (Merle Prout)
Fred und Art wollten eigentlich nur Jagen gehen. Doch der Wald scheint vollkommen verlassen von allem Lebendigen. Als Art nachts aufwacht, findet er seinen Freund vollkommen verwest und zerfressen vor. Das schnelle Anzünden des Lagerfeuers kann den Bann noch rechtzeitig brechen. Das Dunkel, das in diesem Wald beginnt, breitet sich langsam aus und fordert mehr Opfer.

Die Anstandsdame (Marie Belloc Lowndes)
Laura pflegt trotz ihrer Ehe eine geheime Liebschaft zu Julian. Um ihr Glück perfekt zu machen, beschließen sie, ein paar Tage im verlassenen Haus seiner Verwandten zu verbringen. Laura fühlt sich nicht wirklich wohl, denn da scheint noch jemand anderes an ihrer Liebschaft teilhaben zu wollen.

Potts Triumph (August Derleth)
Mr. Pott ist erfolgreicher Inneneinrichter. Er ist sehr stolz auf sich und sein Unternehmen. Eines Tages treten zwei Damen an ihn heran. Eines ihrer Zimmer will sich partout nicht verändern lassen. Die Möbel rücke wie von Zauberhand immer wieder an ihren alten Platz zurück. Mr. Pott setzt alles daran, seinem Ruf alle Ehre zu machen.

Das Grauen auf dem Friedhof (Thorp McClusky)
Nach dem Selbstmord eines jungen Mannes verstirbt auch dessen Freundin. Die alten Männer des Dorfes merken, dass etwas nicht stimmen kann. So treffen sie sich des Nachts auf dem Friedhof, um den Dämon aus dem toten Körper zu vertreiben.

Das Tal der Untoten (Helen Weinbaum)
Bei einem Ritt durch die Heide lernt Martin die geheimnisvolle Kathleen kennen und lieben. Das Mädchen umgibt ein Mysterium, denn er darf sie nie bei Nacht sehen. Als er es dann doch tut, entdeckt er ein dunkles Geheimnis.

Der Spiegel (Mildred Johnson)
Richard und Margaret durchsuchen das Haus ihres kürzlich verstorbenen Onkels. Besonders Richard ist gierig nach dem Testament, denn in Gedanken sieht er sich schon als Eigentümer der Bibliothek. Doch als sie es schließlich finden, ist er gar nicht mehr so glücklich.

Chemie (Algernon Blackwood)
Moleson mietet sich in einem billigen Zimmer ein. Gleich am ersten Tag begegnet er auf der Treppe einem Mann, der ihm von Anfang an unsympathisch ist. Als er jedoch die Vermieterin darauf ansprechen will, wird die nur blass, doch bekommt er nichts aus ihr heraus. Erst als eines Nacht seltsame Geräusche auf dem Flur zu hören sind, beschließt Moleson der Sache auf den Grund zu gehen.


4/5