Die Bücher des Horrors umfassen eine Reihe von insgesamt vier Bänden. Jeder dieser Bände enthält eine Sammlung von Kurzgeschichten von unterschiedlichen Autoren zum Thema Horror. Das erste Buch des Horror umfasst dabei die Jahre 1941-1988. Da die Originalausgabe 1991 erschien, kann man also sagen, dass es eben die aktuelle Horrorliteratur vorstellen soll. In folgender Reihenfolge treten nun diese Geschichten auf:
►Das Rauchgespenst (Fritz Leiber)
Ein Mann glaubt Dinge zu sehen, die er seit seiner Kindheit nicht mehr gesehen hat. Er sucht einen Psychologen auf, um sich seine Wahnvorstellungen bestätigen zu lassen. Doch dann muss er feststellen, dass seine Wahrnehmung sehr wohl real ist.
Ein sehr guter, weil schauriger Auftakt.
►Die Gefahr (Thomas Owen)
Mirone Prokop beschließt Gesangsunterricht bei einer älteren Dame zu nehmen. Diese stellt ihm das Mädchen Vera vor, das ihn sofort in seinen Bann schlägt. Kurzerhand wird Prokop bei den Eltern des Mädchens Untermieter. Sein Verlangen nach Vera wird von Tag zu Tag stärker, doch sie scheint mit ihm zu spielen. Ihn plagen Gewissensbisse aufgrund ihres fast kindlichen Alters. Doch er erkennt die Wahrheit, die sie vor ihm verbirgt, erst zu spät.
►Die Lotterie (Shirley Jackson)
In einem 300 Einwohner starken Dorf wird einmal im Jahr eine Lotterie veranstaltet. Jedes Familienoberhaupt muss aus einer schwarzen Kiste einen Zettel ziehen. Wer den schwarzen Zettel erwischt, dessen Familie muss nochmals an der Lotterie teilnehmen. So müssen sich zwei Einwohner der Gnadenlosigkeit der restlichen Dorfbewohner stellen. Und das jedes Jahr neu.
►Menschenkind (Richard Matheson)
Eltern verstecken ihr achtjähriges Kind angekettet in einem Haus. Es ist nicht wie andere Kinder, eher ein Monster, deformiert und ekelerregend. Es darf nicht an die Öffentlichkeit, aber sie halten es eher wie ein ungeliebtes Tier, denn als Mensch.
►Die Gorel (Claude Seignolle)
Des Nachts wird ein Arzt zu einer sterbenden Frau gerufen. Doch als er dort ankommt, scheint er nicht erwünscht zu sein. Nach dem Verscheiden der Frau macht er sich auf den Heimweg, doch da begegnet er ihr wieder.
►Der Keller (Ramsey Campell)
Julie geht mit dem einen oder anderen Typen aus. Eines Tages zeigt Vic ihr die Katakomben. Doch Julie hat soviel Angst, dass sie ihm davon läuft. Der Vorfall ist schnell vergessen, bis eines Tages eine schimmelbedeckte Gestalt in ihrem Vorgarten auftaucht.
►Der Wäschemangler (Stephen King)
Hier zeigt der King of Horror was passiert, wenn ein scheinbar lebloses Ding zum Leben erwacht und nicht gerade freundlich gestimmt ist.
►Die Nachtschicht (Dennis Etchison)
Macklin und Whitey wollen sich nachts noch schnell etwas beim Supermarkt besorgen. An der Kasse steht ein alter Bekannter von ihnen, doch dieser scheint völlig aus der Bahn geworfen zu sein. Als Whitey dann am nächsten morgen ins Krankenhaus eingeliefert wird und von Toten fantasiert, macht sich Macklin auf die Suche nach der Ursache von allem.
►Die Frau des Generals (Peter Straub)
Andrea lebt mit ihrem Mann in London. Doch während sie in der Stadt glücklich wird, wird er immer unzufriedener. So sucht sie sich einen Job bei einem alten General, der sie beauftragt seine Memoiren zu schreien. Der General wird von seinem Enkel Tony gepflegt, für den Andrea bald eine heimliche Leidenschaft entwickelt.
►Neue Morde in der Rue Morgue (Clive Barker)
Eine von Barkers Kurzgeschichten aus dem ZWEITEN BUCH DES BLUTES. Lewis Verwandter traf damals diesen großartigen Autor und inspirierte ihn zu dieser Geschichte. Doch die Vergangenheit holt Lewis wieder ein. Sein alter Freund scheint von dieser Geschichte besessen zu sein und hütet ein Geheimnis. Lewis möchte aufgrund verschiedener aktuellen Morde hinter dieses Geheimnis kommen, doch sein Freund entzieht sich der Wahrheit durch Selbstmord.
►Die schwarze Hand des Raj (Patrick McGrath)
Lucy freut sich ihren Verlobten wiederzusehen, der in Indien stationiert ist. Doch er ist anders, als sie ihn verlassen hat. Stiller und in sich zurückgezogen. Als er ihr sein schreckliches Geheimnis offenbart, kann sie kaum glauben, was sie mit ihren eigenen Augen sieht.
Dieser Abriss der modernen Horrorliteratur ist sehr gut gelungen. Die Auswahl an Autoren und Texten ist sehr vielfältig. Es steht nicht immer das Übernatürliche im Vordergrund, sondern dieser Band zeigt, dass der Horror in allen Lebenslagen stecken kann und das Genre bunter ist, als es von außen betrachtet manchmal erscheint.