Als Tycho Mercier eines Tages von seiner Arbeit als Geschichtsdozent nach Hause kommt, findet er Adolf Hitler in seinem Wohnzimmer sitzen. Natürlich ist es nicht der echte Hitler, denn es ist das Jahr 2060. Er ist ein in der Tombola eines Supermarktes gewonnener Klon der sogenannten, mittlerweile illegalen A.H.-Serie. Mercier ist nun einem inneren Konflikt ausgesetzt, denn als Historiker ist er sehr wohl vertraut mit der Zeit um 1945. Doch sein Sohn Bruno hat den Klon, der in seinen Charakterzügen so gar nicht dem Original entspricht, sofort in sein Herz geschlossen.
Als dann aber wenige Zeit später die nicht gemeldete Marilyn Monroe seines Nachbarn bei ihm vor der Tür steht, weil der Nachbar selbst nach einem Anfall im Koma liegt, wird der sonst so ruhige Dozent in seiner Nachbarschaft auffällig. So kommt es wie es kommen muss und die Polizei stürmt sein Haus, doch die Klone können gemeinsam fliehen…

Im Grunde genommen handelt dieses Buch von dem inneren Konflikt des Protagonisten, der sich nicht entscheiden kann, ob er es nun gut oder schlecht findet, einen Hitler-Klon bei sich zu Hause zu haben. Oder ob er es gut oder schlecht findet, in Marilyn so etwas wie eine Partnerin gefunden zu haben. Oder ob er es später gut oder schlecht findet, quasi in die Vergangenheit versetzt zu werden.
Tycho Mercier ist ein schwacher und naiver Mensch, der von außen mehr oder weniger geleitet wird und kaum selbst in der Lage ist, einmal die Initiative zu ergreifen. Seine Gedanken schweifen immer wieder in die Zeit des echten Adolf Hitlers ab und so bekommt der Leser schon altbekannte Details geschildert.
Doch die Klone, die erschaffen worden sind, beschreibt der Autor, der im Übrigen selbst unter einem Pseudonym schreibt, wie Androiden. Obwohl sie aus Fleisch und Blut und lediglich die Reproduktion aus menschlicher DNA sind, so haben sie doch in dieser Welt keine eigene Persönlichkeit. Das gilt für legal produzierte, wie auch für illegale Klone. Sie werden zu einem bestimmten Zweck hergestellt und alles andere scheint ihnen gleichgültig zu sein. Sie sind wie dumme Roboter, die jederzeit neu programmiert werden können.
Aber nur weil jemand geklont ist, besitzt er keine eigene Seele? Besitzt er keinen eigenen Willen? Klone sind keine Androiden.

(Dieser Absatz enthält Spoiler)
Ist das ganze Buch doch ziemlich realistisch gehalten, so wird es am Ende doch ziemlich absurd und konstruiert. Würde Deutschland einen fast souveränen Staat, hier als Fürstentum getarnt, in seiner eigenen Mitte zulassen? Egal, wie viel Geld ein Mensch besitzt, einen Flecken Land zu kaufen und darauf das zu errichten, was im Buch beschrieben und zelebriert wird, ist schier unmöglich. Welche Regierung mit einer Vergangenheit wie Deutschland würde so etwas zulassen?

Auch wenn sich das Buch relativ gut liest, so stößt es an vielen Stellen sauer auf. Der Protagonist ist so naiv und zu sehr ständig mit sich selbst beschäftigt, die restlichen handelnden Figuren außer der Familie selbst, sind ziemlich platt. Sie sind nur dazu da, in den ersten zwei Minuten des Kennenlernens ihre ganze Lebensgeschichte und Geheimnisse zu erzählen. Das Ende ist einfach zu konstruiert und vorhersehbar. All das mildert das angepriesene „Lesevergnügen“ und man ist doch eher froh, wenn es vorbei ist.


★★★/5