Dies nun ist DAS ERSTE BUCH DES BLUTES von insgesamt sechs Bänden, in denen Kurzgeschichten von Clive Barker enthalten sind.
Alles beginnt mit einer Geistersession. Die Straßen der Toten sollen geöffnet werden, um ihre Geschichten zu erfahren. Doch was für den Jungen erst ein betrügerisches Schauspiel war, wird schnell zum Alptraum. Denn die Toten sind wütend und wollen Rache. Und so ritzen sie ihre Geschichten in die Haut des Jungen, damit alle Welt sie erfahre (Buch des Blutes).

Der Mitternachts-Fleischzug
Leon Kaufmann zieht nach New York, doch verliert es dadurch seinen Glanz. Er sitzt in dem Zug nach Hause, als er beobachtet, wie der Nachbar, der gerade noch neben ihm saß, ermordet, enthaart und aufgehangen wird. Und das ist nicht der einzige Leichnam in diesem Zug. Und der Zug hat nur ein Ziel: Die Stadtväter.
Eine Geschichte, die das Blut in den Adern gefrieren lässt vor der Grausamkeit des Schlächters. Bis das Schrecken dem Verständnis weicht.

Das Geyatter und Jack
Das Geyatter wurde von den Dämonen der Hölle auserkoren, um Jack in den Wahnsinn zu treiben. Diese Aufgabe stellt sich allerdings als schwierig heraus, denn Jack begegnet jeder übersinnlichen Andeutung mit Gleichgültigkeit. Doch das Geyatter darf sich weder zeigen noch Jack berühren. So gerät es immer mehr in Wut. Was es nicht weiß: Jack weiß über alles Bescheid.
Die schwächste Geschichte der Sammlung, weil sie weniger auf den Horror zielt, sondern vielmehr die Verbitterung und den Krieg zwischen zwei Wesen zum Inhalt hat.

Schweineblut-Blues
Der ehemalige Polizist Neil Redman fängt noch einmal neu in einer Verwahranstalt für schwer kriminelle Jugendliche an. Schon bald wird klar, dass die anderen Jungs hinter Lacey her sind. Er soll das Opfer werden für das Schwein, das hinten in einem verdreckten Stall wohnt.
Eine Geschichte, die sich entwickelt und ihren Höhepunkt bis fast zum Schluss aufhebt.

Sex, Tod, Starglanz
Kurz vor der Schließung eines Theaters soll noch ein letztes Mal ein Stück aufgeführt werden. Calloway übernimmt dabei die Leitung. Doch plötzlich taucht ein älterer Herr auf, der möchte, dass seine Frau die Hauptrolle spielt. Kurzerhand wird der Plan geändert. Doch dass es Calloway hier mit Toten zu tun hat, merkt er erst, als es zu spät ist.
Intrigen und die Lust des Schauspiels sind hier die in ein makaberes Gewand gehüllten Hauptmotive.

Im Bergland: Die Agonie der Städte
Mick und Judd wollen eigentlich nur ihre Flitterwochen in den Bergen verbringen, doch sie stoßen auf etwas Ungeheuerliches, das ihnen den Verstand raubt und den Tod bringt. Zwei Städte im Wettstreit gegeneinander und ein Turmbau zu Babel, der Tod und Verderben mit sich bringt.
Blutig erzählt Clive Barker die Geschichte zweier Kolosse und einer jahrelanger Tradition. Man spürt die Angst und den Wahnsinn in jeder Zeile.

Insgesamt eine hervorragende Sammlung von Kurzgeschichten, die fast alle mitreißend und herrlich blutig geschrieben wurden. Clive Barker erfüllt nicht nur die Erwartungen, er übersteigt sie sogar. Deshalb freue ich mich umso mehr auf die nächsten Bände.

 


4.5/5