Das personifizierte Schicksal hat die Schnauze voll. Er hat es satt zusehen zu müssen, wie seine ihm zugewiesenen Menschen Tag für Tag falsche Entscheidungen treffen und somit ihr Schicksal verschlimmern. Er will nicht mehr tatenlos zusehen, wie sie in ihr eigenes Unglück rennen. Das hat er jetzt schon seit Anbeginn der Zeit getan. Doch Einmischung ist ihm und allen anderen Tugenden/ Untugenden/ Todsünden, Gefühlen etc. strengstens verboten. Dass er sich dann auch noch in eine Sterbliche verliebt, macht die Situation nicht einfacher.
Doch Schicksal lässt sich nicht beirren und beginnt den Menschen zu helfen und eine Beziehung mit Sara einzugehen, die jedoch für etwas ganz anderes bestimmt ist.

Es wimmelt nur so von personifizierten Etwassen, die von Jerry (Gott) erschaffen worden sind und nun unter seiner allwissenden Kontrolle stehen.
Und um es auf den Punkt zu bringen: Jeder von ihnen besitzt eine Eigenschaft, auf die er oder sie nun das gesamte Buch reduziert wird. Hat man sich erstmal daran gewöhnt, verläuft die eigentliche Story ganz mau.
Frustriertes Schicksal bricht so ziemlich jede Regel, bringt den Weltenlauf durcheinander und wird teilweise zu unrecht angeklagt und muss fortan mit allen Konsequenzen leben.
Super.
Sich durch vierhundert Seiten zu plagen, in dem eine neue Wesenheit nach der anderen vorgestellt wird, die lediglich auf ihren Job reduziert wird, der ihr zugewiesen worden ist (Bestimmung, Lust, Wahrheit, Tod, Völlerei etc) und die eigentliche Charakterisierung nur bei Schicksal, oder auch Sergio genannt, stattfindet, ist eine Zumutung für den leserlichen Nerv. Das Buch beginnt eintönig und als man sich dann endlich eingefuchst hat und die Geschichte ein bisschen Fahrt aufnimmt, zerstört spätestens das Ende jegliche emotionale (positive) Bindung, die man als Leser versucht hat aufzubauen.

Vom Stil ist nicht viel auszusetzen, außer das der Autor als stilistisches Mittel zur „Charakterisierung“ der Wesenheiten immer wieder denselben Satz verwendet, der beim Leser irgendwann nur noch ein genervtes Aufstöhnen hervorruft. Jeder sollte allerdings seine eigenen Erfahrungen machen, dies ist nur meine subjektive Meinung als Leser.

 


2/5