„Ich bin sowas von im Arsch.“
So beginnt der Film leider nicht. Auch wenn es ein großartiger Einstieg gewesen wäre, mit dann folgender laut aufgedrehter Diskomusik der 80er Jahre, im Hintergrund der Mars und und eine Kamerafahrt durchs Weltall. Okay, es ist nicht mein Film, sondern Ridley Scotts und abgesehen von dieser einen kleinen Kleinigkeit kann man als Buchfan hier kein Haar in der Suppe finden.
Ridley Scott hat hier nicht übertrieben, sich getreu ans Buch gehalten und Passagen, die den Film lediglich langatmig gemacht hätten, weggelassen. Ich war jedenfalls froh darüber, denn gerade als ich anfing gelangweilt zu sein (weil ich wusste was im Buch noch alles passieren musste), hat Scott es hier wirklich verstanden, worum es ging. Abgesehen davon haben die weggelassenen Passagen den Protagonisten im Buch wie einen vom Pech Verfolgten da stehen lassen. Und so ist das Handeln des Filmemachers durchaus legitim.

Mark Watney und die Aresmission sind auf dem Mars, um dort einige Proben zu nehmen und Forschungen anzustellen. Ein plötzlich aufziehender Sandsturm trennt Watney von den anderen. Diese müsse ohne ihn die Mission abbrechen und den überstürzten Aufbruch in Richtung Erde wagen. Watney halten sie indes für tot. Doch der Astronaut und Botaniker ist zäh.
Als er erwacht, findet er sich völlig allein auf dem roten Planeten wieder. Er weiß, die nächste Mission wird erst in einigen Jahren gesandt, doch die Nahrung und das Wasser reichen niemals bis zu diesem Zeitpunkt. Doch der Überlebenswillen Watneys ist stark und sein Geist erfindungsreich.
Unterdessen stellt die Erde fest, dass der tot geglaubte Astronaut doch nicht so tot ist, wie er zu sein schien. Doch wie sollen sie ihn retten? Die Zeit und die Mittel sind knapp, doch dann trifft die Crew – die sich immer noch om Weltraum befindet – eine folgenschwere Entscheidung.

Wer das Buch kennt und liebt, wird den Film ebenfalls mögen. Mark Watney ist witzig und charmant, reicht aber bei Weitem nicht an den Buchcharakter heran. Matt Damon ist es schon gewohnt, allein gestrandete Astronauten zu verkörpern und hier schlägt er sich besser, als zunächst von mir befürchtet.
Technische Beschreibungen, die im Buch oftmals schwer zu verstehen waren (aber nie lange dauerten) wurden nur selten bis gar nicht eingebracht und so konnte man Watney bei dem Versuch zu überleben begleiten.
Ansonsten glänzte der Film mit seinen Bildern, seinen Fahrten über trostlose Ebenen und Krater und einem Schauspieler, der es versteht, seine Figur zu leben. Die Nähe und Detailtreue zum Buch lässt jedes Leserherz höher schlagen.
Buch und Film sind beides eine absolute Empfehlung wert.


/5