Wenn der Teufel höchstpersönlich seine eigene Fernsehshow bekommt, kann man sich darauf einstellen, dass das nichts Gutes verheißt.
John Scratch klopft an die Haustüren ahnungsloser Menschen und bietet ihnen für viel Geld eine Option ihr Leben zu ändern. Ein Mann kann sich für eine Million Dollar von seiner Frau scheiden lassen oder für weniger seinen krebskranken Nachbarn verprügeln.
Und immer lächelt John Scratch dabei sein perfektes Lächeln in die Kamera. Das geht so lange gut, bis er durch eine Kugel niedergestreckt wird und sich am Ende seiner Zeit in einem Krankenhaus wieder findet und den Leser mitnimmt in die Vergangenheit eines langen, einflussreichen Lebens.

John Sratch ist der Teufel. Doch wer der Teufel ist, muss nicht immer unbedingt schlecht sein. Eigentlich will er nur das beste für die Menschheit und muss sich doch soviel über die Idioten aufregen. Er versucht die Geschichte mehr oder weniger schlecht zu lenken und stößt dabei an seine eigenen Grenzen. Denn alles was er will, wird ihm versagt. Und wenn er es einmal besitzt, entgleitet es ihm bald wieder.
Der Leser begleitet John Sratch an einigen Fixpunkten der Geschichte durch dieses Buch. So erleben wir mit dem Teufel höchstselbst die Erschaffung der Erde, die Bevölkerung Amerikas durch die Weißen und begleiten eine Band nach Woodstock und darüber hinaus. Und überall ist der Teufel zur Stelle, schließt Verträge ab und sammelt Seelen und ist dabei selten so böse, wie es uns die Mythologie weismachen will. Wenn er will, kann er ein sehr guter Begleiter sein. Man darf ihn nur nicht verärgern.

Dies ist ein Debütroman. Und er ist irgendwie witzig und auch ein bisschen zynisch mit seiner Sicht auf die Welt und auf Gott und den Teufel und vor allem auf die Menschheit. Oft wechseln die Lokalitäten, doch auch wenn wir bestimmte Orte durch einige Kapitel aus den Augen verlieren, werden wir bald wieder an sie erinnert. Manchmal ist man sogar versucht, über das Große und Ganze nachzudenken. Das Warum. Und das Ob.
Aber eigentlich unterhält dieser Roman, trägt sich weitestgehend selbst durch seine Geschichte und wird selten langweilig. Der Autor beweist Humor und erschafft einen ziemlich sympatischen Teufel, den man irgendwie selbst gern treffen würde.
Vielleicht würde ich auch meine Seele verkaufen. Warum nicht?


3.5/5