Um eines von vornherein klar zu stellen: Ich kenne alle zur Zeit verfügbaren Silent Hill Spiele (nur vom begeisterten Zuschauen, denn zum selber zocken, fehlte mir leider der Mut…wenn es schon schwierig wird, nur die Figur um die Ecke zu lenken, ist es sagbar ungünstig ein ganzes Spiel dieser Qualität zu spielen). Weiterhin wurde die 3D Qualität dieses Filmes nicht getestet, da die Effekte auch beim 2D schauen mehr als offensichtlich waren. Außerdem glaube ich nicht, dass eine zusätzliche Dimension den Film gerettet hätte.

Filmwahl: Silent Hill Revelation 3D

Die Storyline möchte sich am dritten Teil der Silent Hill Spiele orientieren. Nachdem Heather (damals noch Sharon) im ersten Film auf dramatische Weise gerettet wurde, lebt sie nun mit ihrem Vater in einem Leben, das hauptsächlich aus Flucht und Versteckspiel besteht. Doch an ihrem 18. Geburtstag wird ihr Vater entführt und so sieht sie sich gezwungen, zusammen mit Vincent (der eigentlich den Auftrag vom Orden hatte, Heather zu beobachten und nach SH zu locken) nach Silent Hill zu gehen, um ihn zu retten. Doch der Orden braucht Heather um Alessa (das Böse aus dem ersten Teil) zu besiegen und so den Fluch der Stadt zu brechen.
Alessa spaltete das Gute in sich ab und projezierte es in Heathers Körper. Nur Heather kann Alessa zerstören und für Frieden sorgen.

Soweit, so gut. Oder auch nicht, denn die ganze Inszenierung ist einfach platt. Ein atmosphärisches Spiel, dass allein durch seine Musik schon Angst erzeugt (von den Monstern ganz zu schweigen) wurde hier nicht einmal ansatzweise umgesetzt. Man sieht die Bilder, doch eine Stimmung wird nicht erzeugt. Die Handlung verläuft zu schnell, ja zu hektisch, man lässt dem Zuschauer keine Zeit, die Charaktere besser kennen zu lernen. So wirken diese ein wenig stereotyp und langweilig.

Außerdem: Anstatt die Filmemacher bei den Originalmonstern bleiben, mussten neue erfunden werden,die nicht recht ins Gesamtbild passen wollen. Für Nichtkenner der Spiele natürlich kein Problem, für alle anderen schon.
Aber auch für Kenner war es schwierig, der Handlung, beziehungsweise der Logik der Handlung zu folgen. Was bitte macht Heather mit Alessa auf dem Karussell? War das jetzt schon der epische Endkampf? Nein, natürlich nicht. Denn ab diesem Zeitpunkt wandelt Heather sich von einem verschreckten und verstörten Mädchen in eine allwissende Gottheit. Allein durch die Übergabe des Siegels und eines wissenden Lächeln offenbart sich Claudias (Anführerin des Ordens) wirkliches Wesen, aber den Kampf übernimmt dann der gute alte Pyramidhead. Das der Kampf aussieht wie von zwei greisen Menschen, die sich auf ihre alten Tage noch zu bekämpfen versuchen und die Überblendung zur vorletzten Sequenz einfach nur grausam war, ist nur ein Extraschmankerl, das dieser Film zu bieten hat.

Klar hab ich mich an der ein oder anderen Stelle wirklich erschreckt, aber das schreiben wir mal meinem zarten Mädchengemüt zu (außerdem wurde dieser Film in Dunkelheit geguckt, da bin ich eh empfindlicher).Ich könnte mich noch stundenlang über den Film echauffieren, aber ich denke, ich habe meinen Standpunkt klar genug dargestellt. Für Fans der Spiele und des ersten Films: lasst es euch so in Erinnerung. Für alle, die mal was zum Lachen oder Aufregen wollen: bitte schön. Und ohne den ersten Film zu kennen, kann man diesen eh nicht sehen.
Aber schön, das ist was anderes und ganz bestimmt nicht dieser Film.

 


/5