Auf 70 Seiten findet der Leser in diesem Buch fünf Kurzgeschichten zum Thema Horror. Und hier gibt es kein passenderes Wort als Kurzgeschichte, denn die längste dieser Erzählungen umfasst 23 Seiten.

Gartenarbeit: 
Ein paranoider Mörder zieht von einem Ort zum anderen, doch sein Verfolgungswahn lässt ihn nicht zu Ruhe kommen. So verdächtigt er an jedem neuen Wohnsitz Nachbarn und Arbeitskollegen, hinter seinem Rücken über ihn zu reden und sich über ihn lustig zu machen.

Der Schacht:
Der Protagonist steckt in einer Klemme, aus der er nur durch Selbstmord entkommen kann.

Verfault/ Die Wette/ Verwesung:
Offensichtlich konnte sich der Autor bei dieser Geschichte nicht entscheiden, was für einen Titel sie tragen soll. Im Inhaltsverzeichnis der Printausgabe ist sie mit Verfault angegeben, auf der eigentlichen Seite dann mit Verwesung und die Inhaltsangabe des eBooks weist sie mit Die Wette aus.
Es geht um einen Jungen, der aufgrund einer Wette die Nacht in den Katakomben verbringen muss. Doch nach einem kurzen Schläfchen findet er sich im Paris des Jahres 1802 wieder.

Das Ende:
Ein inhaftierter Wissenschaftler blickt auf seine Gräueltaten zurück. Um die Menschheit zu retten, hat er mit einer neuen Art des Noro-Virus die Menschen unfruchtbar gemacht.

Der Tätowierer:
Um seinem langweiligen Job zu entgehen, sucht sich der Protagonist ein neues Hobby: Das Tätowieren. Doch es lässt sich nur auf echter Menschenhaut so richtig üben.
Hierbei handelt es sich um die Geschichte, die mir in dieser Sammlung noch am besten gefallen hat. Hier schreibt der Autor flüssiger und ausdrucksstärker als in den vorangegangenen Erzählungen.

Wie anfangs erwähnt ist die Printausgabe (mir vorliegend) nicht zu empfehlen. Der Autor hat sich keinerlei Mühe gemacht, seine Fehler zu korrigieren oder den Blocksatz anzupassen. Die ganze Formatierung stimmt nicht. Durch die ständigen Rechtschreibfehler ist es weiterhin schwierig, den Handlungen zu folgen und sich voll und ganz auf die Geschichte zu konzentrieren.
Allerdings ist dieser Fehler bei dem eBook behoben, soweit die Vorschau bei Amazon das vermuten lässt.

Jede einzelne Geschichte ist wirklich sehr kurz. Kurzgeschichten müssen kein Ende oder richtigen Anfang haben, denn davon lebt dieser Stil. Jedoch sollten sie mehr sein, als eine Sammlung von Ideen, die zwar alle recht gut sind, aber in der Umsetzung doch an der einen oder anderen Stelle scheitern. Stellenweise ist das Ganze recht gut geschrieben, der Autor baut Spannung auf, doch zwischendurch arbeitet er sehr viel mit Ausrufungszeichen und Wiederholungen, was den Lesefluss unterbricht. Auch sein Stil ist eher durchwachsen und ausbaufähig. Ein Beispiel: Die Erzählung Verfault ist eigentlich in der Third-Person-Perspektive geschrieben. Doch gleich im zweiten Absatz wechselt der Autor für einen Satz (keine wörtlichen Rede) in die Ich-Perspektive, nur um gleich darauf wieder von Yannis in der dritten Person zu sprechen.

Bei meiner Printausgabe hatte ich leider nicht sehr viel Spaß, denn der Horror blieb aufgrund der Mängel auf der Strecke. Schade, denn die Ideen dahinter sind doch recht gut.


★★+ 1/2 (für die Printausgabe)/5