Sweet Tooth wohnt mit seinem Vater in einem einsamen Wald, abgeschottet von jeglicher Zivilisation. Als der Vater eines Tages stirbt ändert sich das Leben des Jungen von Grund auf.
Menschen kommen in den Wald und jagen ihn, denn etwas an ihm ist besonders: sein Kopfschmuck. Es scheint einen Unfall gegeben zu haben aus dem missgestaltete Kinder hervorgegangen sind und deren Ursache noch immer das Land unsicher macht. Tooths Leben rettet nur das Eingreifen von Jeppard, der ihn zum ersten Mal in seinem Leben auch aus dem Wald heraus bringt.

Dies ist der Auftakt einer Reihe und überraschenderweise weist das Werk von Jeff Lemire eine ganze eigene Düsterkeit auf. Tooth´ Leben besteht aus Einsamkeit und Isolation. Sein einziger sozialer Kontakt ist sein Vater. Erst nach dessen Tod ändert sich alles schlagartig. Tooth wird konfrontiert mit Gewalt, Selbstsucht und Enttäuschung.
Der ganze Zeichenstil ist eher düster gehalten, das Brutale der Welt soll hier in den Vordergrund gerückt werden.
Auf der inhaltlichen Seite bietet dieser Band einen Auftakt, der den Leser dazu bringt, weiterlesen zu wollen. Warum ist Tooth so anders? Was ist passiert und wo ist der Rest der Menschheit?

Sweet Tooth war für mich eine wirkliche Überraschung. Noch behält der Leser einen gewissen Abstand zu der Geschichte, ist eher Beobachter als Bewerter. Auch wenn Tooth´ Einsamkeit und Naivität eigentlich das Herz erreichen soll, so sind die ihn umgebenden Umstände so fesselnd, dass man den Protagonisten auf seinem Weg weiter begleiten will. Jeff Lemire schafft hier einen überraschend guten und düsteren Comic.


4.5/5