Todd Hammerstein arbeitet in einem Sozialamt in Amerika. Tagtäglich muss er Anträge von Menschen bearbeiten, von denen ein Großteil ihr Leben damit verbringen wird, sich vor der Arbeit zu drücken und Kinder zu zeugen, die ihrerseits noch mehr Kinder dieser Art zur Welt bringen werden. Todd weiß, dass, wenn niemand etwas dagegen tut, sich die Menschheit selbst übervölkern wird und sich damit zugrunde richtet. Im Internet findet er Gleichgesinnte in einer radikalen Gruppe namens „Population Zero“, deren Anführer für die Sterilisation sämtlicher Frauen ist, damit die Menschheit sich von sich selbst erholen kann.
Und auch Todd will nicht nur länger tatenlos zusehen, sondern die Dinge selbst in die Hand nehmen. Und so beschließt er eines Tages spontan, den gutaussehenden, aber arbeitslosen Hünen Terrence zu kastrieren, damit dieser nicht noch mehr Kinder zeugt. Doch Terrence soll nur der Anfang sein…

Wrath James White greift in diesem Extrem Band ein realistisches Thema auf. Die Menschheit vermehrt sich immer weiter und immer stärker und eines Tages wird kein Platz mehr auf der Welt sein. Diese Problematik verknüpft der Autor hier mit den traumatischen Erlebnissen des Protagonisten in seiner Kindheit, die dann zu dem radikalen Handeln als Erwachsener führen.
Nachdem Todd als Kind das Wunder der Geburt bei seiner Hündin erlebt, nur um dann der brutalen Wahrheit ausgesetzt zu werden, verankert sich bei ihm für immer in seinem Bewusstsein, dass zu viele Kinder nicht ernährt werden können. Als er dann noch mit ansehen muss, wie seine gesamte Familie zerstört wird, brodelt es eine lange Zeit in dem Jungen.
Doch erst als Erwachsener wird ihm bewusst, dass er nicht tatenlos zusehen kann. Er wendet sich in seiner Not an seinen Mentor Heimlich, dem Gründer der Organisation „Population Zero“, von dem er durchaus Zustimmung für seine geplanten Handlungen bekommt.

„Population Zero“ ist grundsätzlich von der Gewalt her kein Extrem Band. Jedoch allein die Tatsache, dass dutzende schwangere Frauen in verschiedenen Stadien auf brutale Weise ihre Föten verlieren, lässt diesen Band durchaus seinen verdienten Platz in der FESTA-Reihe einnehmen. Wrath James White schafft hier wieder einmal eine Geschichte, die im Grundton eigentlich nicht allzu viel Gewalt und Sex benötigt und die sich sehr auf den Protagonisten und seine Mission stützt. Doch der Autor schafft es, den Leser zu fangen und ihn mit einer fast ruhigen Art durch eine brutale Geschichte zu führen. Ein bisschen wie ein Psychopath, der seine Opfer anlächelt, bevor er zusticht.
„Population Zero“ konnte mich überzeugen und gehört definitiv zu den besten Geschichten aus der Extrem-Reihe.


★★★★/5