Sara erwartet ein Kind. Doch aufgrund ihrer Vergangenheit und der gegenwärtigen Situation kann und will sie es nicht behalten. Sie entschließt sich, es abzutreiben. Doch am besagten Tag wird sie direkt vor der Abtreibungsklinik von einem Pärchen entführt. Als sie wieder aufwacht, weiß sie nicht wo sie sich befindet. Es ist dunkel und sie kann sich nicht bewegen. Sie merkt schnell, dass sie in etwas eingesperrt wurde und Panik macht sich in ihr breit. Als bekennende Abtreibungsgegner haben sich die Entführer Sara ausgewählt, um sie für ihr Vorhaben zu bestrafen und dabei schrecken sie vor kaum etwas zurück. Und so muss Sara nicht zum ersten Mal in ihrem Leben erfahren, was es heißt Qual und Pein zu ertragen. Ein erbitterter Kampf ums Überleben beginnt.

Ein Szenario, dass mehr Beklommenheit auslöst, gibt es wohl kaum. Eingesperrt und bewegungsunfähig auszuharren und nicht zu wissen, wo man sich befindet und was als nächstes passiert. Doch eigentlich ist es nicht das Hauptthema dieses Buches. Denn die eigentliche Frage, die immer wieder entweder innerhalb des Buches aufgeworfen, beziehungsweise sich im Kopf des Lesers manifestiert, ist, wer die Herrschaft über den eigenen Körper besitzt. Das Entführerpärchen bestraft Sara in ihren Augen dafür, dass sie einfach so über das Leben ihres ungeborenen Kindes entscheiden wollte. Doch dass diese Bestrafung eigentlich selbst genau dieses Recht der Selbstbestimmung beziehungsweise Fremdbestimmung in hohem Maße übersteigt, merken die Entführer natürlich nicht. Sie sind vor Selbstgerechtigkeit so eingenommen, dass sie alles was sie tun, vor sich rechtfertigen können, sei es noch so abstrus.
Sara bleibt dabei ein Opfer, doch sie ist stark und kann sich auch mithilfe einer Katze, die bald ihr einziger Freund wird, von Tag zu Tag retten.
Jack Ketchum schreibt mitreißend. Bei den Bestrafungen geht er nicht zu sehr ins Detail, hält sich nicht lange mit Kleinigkeiten und Beschreibungen auf, sondern trägt die Handlung voran. So wird man in die Geschichte mit reingezogen und für mich war es eines der wenigen Bücher, wo auch Nebengeräusche mich nicht stören konnten.

Weiterhin enthält dieses Buch zwei weitere Kurzgeschichten.
Das tapfere Mädchen
In der Geschichte geht es um eine Mädchen, das beim Notdienst anruft, um einen Unfall ihrer Mutter zu melden. Dieses Mädchen tritt trotz seiner vier Jahre so erwachsen und verständig auf, das es sofort das Herz aller Beteiligten erobert. Und doch trägt es ein furchtbares Geheimnis mit sich herum .
Dies ist eine sehr starke Geschichte des Autors, weil man sich wirklich, wie auch alle anderen handelnden Figuren, auf Anhieb in das Mädchen verliebt. Aber man weiß, dass da irgendwas im Hinterkopf im Autor lauert und schließlich enttäuscht er einen auch nicht.

Rückkehr
Der Protagonist kehr als Geist zurück auf die Erde und er hat das Gefühl, dass er noch einen letzten Auftrag ausführen muss, bevor er die Erde verlassen kann. Doch ihm ist nicht klar, worin dieser Auftrag bestehen soll.
Eine nettes Extra in diesem Buch. Nicht mehr und nicht weniger.

 

 


★★★★/5