Die gute Erika. Sie ist schon arm dran. Sie lebt mit einem Mann zusammen, der sie regelmäßig betrügt, der ihr kein Kind schenken will und die Möglichkeit stattdessen einen Hund zu kaufen, als völlig abwegig empfindet. Nun gut, sie hat keine Ahnung, was ihr Mann außerhalb seiner Geschäftszeiten so treibt und im Grunde genommen war sie in ihrer Studentenzeit auch nichts anderes als etwas, das man als Campusschlampe bezeichnen würde. Dennoch ist der Wunsch nach einem Kind so groß. Der Hund, ein Yorkshire Terrier soll es  sein, weil die nie besonders groß werden und immer niedlich aussehen, soll diese dunkle Lücke füllen.
Sie träumt nun von ihrem Hund, den sie zwar noch nicht besitzt und den Steven ihr verboten hat. Was sie nicht alles mit dem Tier anstellen kann: Schleifchen ins Fell binden, ihm (ich bitte um Verzeihung: ihr) ein Kleidchen anziehen und die Krallen müssen auch lackiert werden. Farblich passend versteht sich.
Aber ach, keine Tierhandlung in der Nähe hat ihren Traumhund parat und wenn muss sie horrende Preise dafür ausgeben. Nicht, dass sie es nicht hätte, aber man sollte seine Grenzen schon kennen.
In ihrer Verzweiflung tut sie das, was jeder in dieser Situation tun würde: Sie greift zum Telefon und telefoniert sich durch alle möglichen Angebote, bis sie eins findet, das ihr zusagt.

Zufälligerweise liegt die Farm von Levi und seinen Jungs am gefühlt anderen Ende von Amerika. Die Zufahrt dorthin ist weder gepflastert, noch anders zivilisiert. Über einen Fluss führt keine Brücke, sondern Erika muss ihren teuren Wagen über zwei Bretter manövrieren. Sie könnte umkehren und denkt kurz über die Möglichkeit nach, aber verdammt, sie will diesen Hund. Im übrigen ist sie zu dem Entschluss gekommen er (Pardon: sie) soll Tiffany heißen. Liebreizend. Nun gut. Irgendwann kommt sie bei diesem Farmhaus an. Levi und Jake begrüßen sie freundlich und zeigen ihr die Tiere. Die sind völlig verwahrlost, dreckig und voller Ungeziefer, aber was soll das schon. Hauptsache sie bekommt was sie will. Ob sie allein gekommen ist? Klar! Und ob ihr Freund sich über den Hund freut? Der weiß noch nichts davon, es soll schließlich eine Überraschung werden. Und schwupps überwältigt Jake sie und zerrt sie in die Scheune. Dort warten schon zwei andere Frauen in Käfigen. Erika wird der dritte Käfig zuteil. Tja Pech. Vielleicht zieht man dir jetzt ein Kleid an und lackiert dir die Nägel und nimmt dich als Ehefrauenersatz. Hoffentlich geben sie dir auch genug zu fressen.

Es ist auch egal, was mit ihr passiert, denn unsympathisch schlägt sich Erika weiter durch die Seiten. Die Frauen werden vergewaltigt und sie ist das besondere Bonbon, denn sie ist von atemberaubender Schönheit und Statur, dass einfach jeder Mann in diesem Buch sie ficken will. Pardon. Seinen Penis in ihre Vagina stecken. Eine ist sogar schwanger und spricht von ihrem Wurf. Seltsam. Nach einiger Zeit der Gefangenschaft erinnert sich Erika endlich an ihre Schlampenzeit beim College und verführt kurzerhand den zurückgebliebenen jüngsten Sohn Bub, der auf ihre Masche auch noch hereinfällt und ihr wie ein braver Hund (welch Ironie) Essen und Trinken bringt. Anstatt sich aber nun mit ihren Mitgefangenen zu solidarisieren und vielleicht auch mal etwas zu teilen, denkt Erika nicht mal im Traum daran. Nun gut. Hoffentlich versucht sie bald zu fliehen und geht dabei drauf. Aber halt das ist doch die Protagonisten. Bitte lass sie nicht überleben.

Abgesehen davon gibt es noch einige wirre Charaktere. Abgesehen von denen, dir wir unabdingbar für die Handlung brauchen (da wären zum Beispiel Onkel Levi, der Redelsführer, seine Söhne Jake und Bub und eine Ziehtochter/ Cousine, die bei ihnen wohnt und sich im Laufe zur größten Bitch im Universum entwickelt. Aus welchen Gründen auch immer), schleichen sich gruselige Gestalten ein, die man weder braucht, später vermisst oder sich gar an sie erinnert. Da wäre zum Beispiel der Exfreund von Sam (der zweiten Mitgefangenen), der nach Monaten merkt, dass seine Exfreundin verschwunden ist (aber er liebt sie doch noch soooo!) und ihr Handy geortet hat und nach einer Seite hat er die Farm gefunden und Onkel Levi kommt ihm nach zwei Sätzen schon furchtbar merkwürdig vor und da ist diese ominöse Scheune, vielleicht sollte er mal nachschauen. OMG was geht denn dort drin ab? Oh erwischt! Tschüss unbekannter und sinnloser Exfreund. Sam ist auch nur zwei weitere Seiten lang betroffen.
Oder die Meth-Zwillinge, die Jake bumst, weil BJ (seine Cousine) ihm gesagt hat, dass er keine andere ficken kann, wenn sie nicht eingesperrt ist. Oder oder oder.

Am Ende wird es wenig überraschend. Ein wenig Genugtuung bleibt über Erikas Tod (ups Spoiler, wer hätte nur daran gedacht??), doch am Ende fragt man sich, ob sich die anfängliche Freude über einen dickeren Festa extrem Band wirklich gelohnt hat. Mehr Action, weniger Drumherum hätten der Geschichte sicher gut getan. Viele gute und spannende Ansätze sind im Sand verlaufen. Das Potenzial war da, wurde aber leider nicht genutzt. Schade.


3/5