Eddie Mason ist ein eher durchschnittlicher Typ, der von seiner Frau unterdrückt und klein gemacht wird. Doch wenn er Die Maske aufsetzt, ist er ein anderer Mensch. So kann er etwas wie ein Vorbild für seine Kinder sein, die er schon von klein auf lehrt, Das Ritual durchzuführen. Sie jagen Menschen, um sie dann einzusperren und zu foltern. Und um sie am Ende zu töten…

Hält man einen Extrem-Band in den Händen und hat man schon einige Bände zuvor gelesen, fühlt man sich von Beginn an heimisch. Die Seitenanzahl ist überschaubar (152 Seiten) und kaum liest man die ersten Worte, geht es auch schon los. Der Autor hält sich nicht lange mit Vorgeschichten und Charakterzeichnung auf. Da wird sofort entführt und verstümmelt. Auf jeder Seite passiert nicht nichts. Immer weiter wird die Geschichte vorangetrieben, bis sie in einem fast zu erwartenden Ende mündet.
Aber wie schon in Willkommen in Hell, Texas schafft es Tim Miller einfach mit seiner fast ruhigen Art zu schreiben, diesen Extrem Band zu einem der besseren zu machen. Hier finden wir eine Story, die keine schon an Albernheit grenzenden Szenen beinhaltet oder ins Fantastische abdriftet. Einfach eine grundsolide Geschichte über einen psychopathischen Mann, der auch seine Kinder dazu bringt, Unbeschreibliches an Menschen zu tun und die Opfer, die nacheinander ihr Schicksal erleiden.

Eigentlich könnte man sagen, dieses Buch ist wie ein dicker Thrillerroman, nur auf das Wesentliche reduziert. So ist einem schon bald relativ egal, was mit den Opfern oder den Tätern passiert, denn das sind einfach Figuren, die der Autor braucht, um seine Geschichte zu erzählen, aber wer sie sind oder warum sie das sind, was sie sind, bleibt unerheblich.
Die Brutalität mit der der Mörder und seine Kinder vorgehen und mit welcher Kälte sie den Opfern begegnen ist natürlich Hauptthema des Buches. Durch die Guy Fawkes Masken bringt das noch einmal ein zusätzliches Schaudern mit sich. Die gesichtslosen Menschen, die plötzlich im Dunkeln auftauchen und einfach nur dastehen und der kleine Junge, der die Opfer zunächst anlockt, damit die anderen ihren hinterhältigen Angriff starten können. Was könnte verstörender sein?


4/5