Alles um ihn herum ist dunkel und irgendwie scheint er sich immer weiter nach oben zu bewegen. Thomas weiß nicht, wo er ist, wann er ist und wer er ist. Er kann sich an nichts weiter erinnern als an seinen Namen. Doch kaum dass er sich orientiert hat, wird er am Ende seiner Fahrt von einer Gruppe Jungs empfangen, die sich selbst die Lichter nennen. Die Lichtung, auf der diese Jungs, und fortan auch Thomas, leben, ist umgeben von hohen Mauern und dahinter erstreckt sich ein Labyrinth, das die Läufer Tag für Tag nach einem Ausweg absuchen. Doch da Thomas neu ist, muss er sich erst beweisen. Aber schon am nächsten Tag geschieht etwas Außergewöhnliches: ein Mädchen wird auf die Lichtung geschickt und fortan wird sich alles verändern. Das stärkt nicht nur die Angst der Lichter, sondern auch das Misstrauen gegenüber Thomas, denn vielen scheint er bekannt vorzukommen und das nicht im positiven Sinne. Denn sowenig sich die Jungs an etwas aus ihrer Vergangenheit erinnern können, so wissen sie doch, dass irgendwer ihnen das angetan haben muss.
Und das Labyrinth und die „Schöpfer“ sind nicht die einzige Gefahr, die die Jungs zu überstehen haben, denn im Inneren des Labyrinths wartet das Grauen auf sie.

Dies ist der erste Teil einer Jugendbuch-Trilogie und schon am Schreibstil merkt man dem Buch sein Genre ganz deutlich an.
Gespräche zwischen den Jungen sind oft flachsig und betont lässig. Sie kommunizieren in eigenen Begrifflichkeiten, die Thomas als Frischling erst neu sind, die er sich aber schon nach kurzer Zeit aneignet. An manchen Stellen wirkt die Art des Erzählens deshalb ein wenig einfach, was mich persönlich oftmals störte.
Nichtsdestotrotz reißt einen die Geschichte von Anfang bis Ende mit. Klar, wir haben hier einen stereotypischen Protagonisten, gutaussehend, mit genau den wichtigen Fähigkeiten und einer guten Prise Selbstzweifel. Und irgendwie befinden wir uns in einem dystopischen Albtraum, denn die Jungs wissen nicht, wer sie auf die Lichtung gesperrt hat. Und kurz nachdem Thomas auftaucht, fängt das gewohnte Leben der Lichter an, sich zu verändern. Sie werden gezwungen, einen Ausweg aus dem Labyrinth zu suchen.
Aber lobenswert ist, dass es dem Autor gelingt trotz des Auftauchens eines einzelnen weiblichen Charakters und leichte Zuneigungsbekundungen zwischen Protagonist und (gutaussehender) Fremder die Liebesgeschichte in den Hintergrund treten zu lassen.

Aber Maze Runner (englischer Titel) ist, was es ist: ein absoluter Pageturner. Wie die Läufer im Labyrinth fliegt man von Seite zu Seite, kann sich in viele der handelnden Figuren hineinversetzen und versteht ihre Motivation. Und man ist dabei, selbst das Rätsel, was hinter allem steht, lösen zu wollen.
Mit Die Auserwählten – Im Labyrinth bekommt man ein typisches Jugendbuch,was sowohl den Inhalt als auch den Schreibstil anbelangt. Trotzdem liest man es gerne und ist bereit, sich auch dem zweiten Teil zu widmen.


★★★★/5