Bobby Henderson ist der neue Prophet dieser einzigartigen und spektakulären Religion. Nicht mehr Gott oder der Evolutionstheorie sollen wir vertrauen. Neben diesen „Theorien“ soll nun auch das Evangelium des FSM unter die Menschen gebracht werden, auf das es neue Anhänger und Befürworter findet. Das FSM ist der Schöpfer von allem, es stellt nur sehr wenige Regeln auf und sein auserwähltes Volk sind die Piraten. Aaargh.
Im Grunde genommen braucht man die Existenz eines solchen Geschöpfes nicht zu beweisen, doch für alle Ungläubigen dieser Welt nimmt man auch das in Kauf und schafft auf verschiedenen Ebene von Wissenschaft und Kultur beweiskräftige Aussagen. Ohne jeden Zweifel gibt es das FSM und wir sollten seine nudeligen Anhängsel preisen, damit uns nach unserem Tod jede Mengen Frauen (und hoffentlich für die Frauen die entsprechenden Männer) und ein Biervulkan zur freien Verfügung stehen. Sind das nicht grandiose Aussichten?
Religion nimmt sich selbst ja immer sehr ernst und ist mit einem Eifer, der fast an Besessenheit grenzt, dabei, jeden Menschen auf dieser Welt von seiner Meinung und vor allem Richtigkeit der eigenen Religion zu überzeugen.
Anders da Bobby Henderson. Das Evangelium des FSM ist eine Parodie auf alle Religionen und spricht dabei genau jene Ungereimtheiten an, die einem klar denkenden Menschen ebenfalls aufgefallen sind.
So strotzt das Ende des Buch mit einer Menge an wissenschaftlichen Beweisen von der Existenz des FSM, die weder Sinn ergeben noch in irgendeiner Weise richtig sind. Aber das sollen sie auch gar nicht.
Der Autor selbst deutet sogar auf die Ungereimtheiten der eigenen Religion hin, ohne sich dabei einen Kopf zu machen.
Dieses Buch bietet einen kompletten Rundumschlag. Von der Geschichte der Religion des FSM, über berühmte Anhänger, bis hin zu einigen kleinen Regeln von „Am liebsten wäre es mir“ und schlussendlich der Beweis von fast allem.
Wer ein ansonsten kritisches Auge auf Religionen hat und manchmal einfach nur den Kopf über deren Vertreter schütteln kann, für den ist dieses Buch ein Muss.
Und wer nach der Lektüre des Evangeliums nicht bekehrt ist, dem ist leider auch nicht mehr zu helfen.