Als das Ende der Welt einbricht, muss Malorie gerade feststellen, dass sie schwanger ist. Zusammen mit ihrer Schwester Shannon muss sie erleben, wie die Welt sich verändert. Noch herrscht Unglaube bei den Geschwistern, doch spätestens als Shannon sich das Leben nimmt, wird Malorie klar, dass sie sich und ihr ungeborenes Kind schützen muss. Doch da draußen ist etwas, das jedem den Verstand raubt, der es auch nur für wenige Sekunden ansieht. Und so muss sie sich blind auf den Weg machen.
Auch Jahre später, als ihre Kinder bereits vier Jahre alt sind, lebt Malorie mit ihnen in einem vollständig abgedunkelten Haus. Tag für Tag kämpfen sie um ihr Überleben und die wichtigste Prämisse ist: die Augen müssen geschlossen bleiben. Doch der Wunsch nach Normalität für ihre Kinder wächst in Malorie und da ist diese kleine Hoffnung, dass da draußen irgendwo Rettung sein könnte und so entschließt sie sich zu einem folgenschwerem Schritt.

Bird Box ist das Debüt des Schriftstellers Josh Malerman und dies ist ein Erstlingswerk, dass es absolut in sich hat.
Selten habe ich in letzter Zeit ein Buch gelesen, was mich so sehr gefesselt hat, was mir beim Lesen Angst gemacht, bei dem ich Herzklopfen bekommen habe, weil ich selbst die Protagonistin war, die mit dem unheimlichen Unbekannten außerhalb ihres schützenden Hauses konfrontiert wird. Es könnte überall sein. Und doch müssen sowohl Malorie, als auch ihre späteren Mitbewohner die Außenwelt betreten, denn sie brauchen Wasser und Lebensmittel. Doch das tun sie mit geschlossenen Augen, denn allein der Anblick eines solchen Wesens raubt einem den Verstand. Und doch ist die Anwesenheit dieser Wesen immer spürbar. Es sind die kleinen Geräusche und Berührungen, die einen zittern lassen und einen zwingen, immer, aber auch immer die Augen geschlossen zu halten.
Das Ende bricht zugleich stückweise aber doch abrupt ein. Plötzlich sehen sich die Menschen mit einer neuen Situation konfrontiert.
Josh Malerman schafft es einfach, eine der grundlegendsten Eigenschaften des Menschen auf eine harte Probe zu stellen. Denn die Neugier ist groß und was ist das, was die Menschen so wahnsinnig werden lässt, dass sie sich selbst umbringen? Ist es tatsächlich so unbeschreiblich? Oder ist man selbst vielleicht immun dagegen?

Die Geschichte rund um Malorie wird in zwei verschiedenen Strängen erzählt, die abwechselnd geschildert werden.
Auf der einen Seite begegnet man einer verschüchterten Malorie, die gerade erfahren hat, dass sie schwanger ist und über die plötzlich der Wahnsinn und das Ende der Welt einbricht und die irgendwie versuchen will zu überleben. Wie dieses Frau sich auf den Weg macht und schließlich eine Gemeinschaft findet, die sie aufnimmt. Doch die Situation spitzt sich aufgrund der verschiedenen Charaktere schnell zu.
Und auf der anderen Seite sehen wir Malorie Jahre später, wie sie für ihre Kinder eine starke Mutter ist und wie sie sie durch starke Hand zu schützen versucht.
So erleben wir als Leser die Verwandlung der Protagonistin mit. Und nicht nur das.
Wir zittern mit, haben mit den handelnden Figuren Angst. Sind aber auch neugierig auf das, was dort draußen lauert.
Aber wir wissen: Öffne niemals, aber auch niemals deine Augen!


5/5