Der alte Mann, mit Namen Santiago, hat schon 84 Tage kein Erfolg beim Fischen. Er glaubt, das Glück habe ihn verlassen. Nur der Junge hält in dem Fischerdorf noch zu ihm und versucht, so gut es geht, den alten Mann am Leben zu erhalten.
Eines Morgens will er es noch einmal versuchen und fährt allein auf seinem Boot hinaus zum Fischen. Und tatsächlich soll er an diesem Tag Glück haben, denn ein riesiger Fisch beißt an. Doch es stellt sich heraus, dass dieser eine Fisch hartnäckiger ist, als der alte Mann je dachte und so beginnen die beiden einen Kampf, den nur einer von ihnen gewinnen kann.

„Der alte Mann und das Meer“ ist wohl Ernest Hemingways berühmtestes Werk und zählt heute zu den Klassikern der Weltliteratur.
In nur ganz kurzen Worten, Sätzen und Seiten baut der Leser eine Beziehung zu diesem erfahrenen und ziemlich einsamen alten Mann auf, dessen einziger Lebensinhalt nur noch im Fischen besteht. Und auch sonst ist da nur der Junge, der ihm über die Runden hilft. Aber auch dessen Eltern sind nicht sonderlich begeistert von dem Umgang der beiden, denn ihr Sohn soll lieber bei den erfahrenen Fischern mitfahren und nicht bei einem kläglichen alten Mann.
Doch auf See gewinnt der alte Mann wieder an Stärke und als er den Fisch am Haken hat, beweist er durchaus, was noch in ihm steckt. Doch die lange Zeit allein auf dem Meer, Hunger, Durst und die unmenschliche Kraftanstrengung, die von ihm verlangt wird, bringen ihn fast an den Rand des Deliriums.
Und auch als er endlich sein Ziel erreicht hat, wird ihm irgendwie klar, dass die Menschen, für die er diesen Fisch gefangen hat, es nicht wert waren. Denn der Fisch ist alles, was er mal war und so ist es die Ironie des Schicksals, dass am Ende weder vom Fisch noch vom Mann viel übrig bleibt.

In vielerlei Hinsicht lässt dieses Buch einen gewissen Spielraum für Interpretationen jeglicher Art, doch ich denke oft: lasst die Geschichte Geschichte sein, so traurig sie auch manchmal sein kann. Man bekommt Mitleid mit dem armen Mann und man erinnere sich nur an die Folge „Lesbos“ aus der elften Staffel von South Park wo eine ganze Gruppe von Mexikanern, nachdem sie für Cartman und seine Freunde das Buch lesen mussten, ihren Hut vor der Geschichte ziehen.
Der alte Mann und das Meer erzählt also von der Einsamkeit, vom Jagen und von Obsessionen und von der Sinnlosigkeit und Traurigkeit vieler Dinge.


4/5