In der Hahnpaßgasse lebt der Gemmenschneider Pernath. Es ist ein düsteres dunkles Viertel und seltsame Dinge gehen vor sich. Eines Tages bekommt er Besuch von einem Herrn, der ihm ein Buch zur Restaurierung bringt. Pernath liest in dem Kapitel Ibbur und von da lässt ihn der Gedanke an den Golem nicht mehr los. Die Ereignisse überschlagen sich…Pernath trifft auf den Golem, der seine Gestalt annimmt, Intrigen werden gesponnen und letztendlich landet er im Gefängnis.

Der Erzähler dieser Geschichte schläft nach der Lektüre eines Buches ein und träumt vom Leben des Pernath. Es ist eine düstere Geschichte, denn der Gemmenschneider unterlag in der Vergangenheit einer geistigen Krankheit, von der er nun, dank Verdrängung, nichts mehr weiß. Ihm begegnet der Student Charousek, der von dem Plan geleitet wird, den Trödler Aaron Wassertrum zu ermorden. Doch dieser verfolgt eigene Ziele. Das Motiv des Golems wird am Anfang verstärkt dargestellt: Der Golem wird des nachts gesehen und es gibt einen Ort, an den er verschwindet. Doch mit der Zeit tritt das Leben des Pernath in den Vordergrund. Erst am Ende schließt sich der Kreis als er im Gefängnis jemanden trifft, der dieselben Erfahrungen gemacht hat.

Der Roman fesselt von Anfang an. Sofort wird man in die Düsternis des Judenviertel hineingezogen. Auch wenn das Motiv des Golems nicht im Vordergrund steht (im Gegensatz zum Titel), ist das doch ein unbedingt lesenswerter Roman der phantastischen Literatur. Keine Stelle oder Ausführung ist zuviel, Meyrink setzt gekonnt Akzente und lässt den Leser die Geschichte an keiner einzigen Stelle langweilig werden…vielleicht manchmal ein bisschen verwirrend, aber trotzdem gibt es von mir eine Empfehlung.

 

 


4.5/5