„Sie hat mir von Anfang an Angst gemacht.“
Dan Thomas lebt seit seiner Kindheit in Dead River. Wie der Name schon sagt ist in dem Örtchen nicht besonders viel los. Doch der Sommer soll Dans Leben verändern. Er lernt Case, Steven und Kim kennen. Case ist verrückt nach Abenteuern und Nervenkitzel. Dieser treibt die Freunde eines Nachts in ein verlassenes Haus an der Küste. Dort wollen sie ein altes Kinderspiel spielen: Verstecken. Doch um das alte Haus ranken sich Legenden. Wie nah diese an der eigentlichen Wahrheit liegen, müssen die Jugendlichen am eigenen Leib spüren…
Auf 242 Seiten packt Jack Ketchum ein kurze, aber mitreißende Geschichte. Dabei geht es weniger um den Grusel- bzw. Horrorfaktor, sondern Ketchum besinnt sich hier auf die zwischenmenschliche Ebene. Case scheint ein Problem zu haben und Dan ist in seiner Lethargie gefangen. Er bietet ihr ein Ohr zum Zuhören, sie treibt ihn an. Wie auch dem Anhang zu diesem Buch zu entnehmen ist, verarbeitet Ketchum hier einen Teil seiner eigenen Vergangenheit. Diese Geschichte spiegelt seine Beziehung zu einem Mädchen wieder, die sich eher schwierig gestaltete. Durch diesen Einblick in das Leben des Autors ist es dem Leser möglich, näher an der Geschichte zu sein, sie zu verstehen. Es macht die Charaktere teilweise verständlicher, auch wenn sie aus ihrer im Buch beschriebenen Handlungsweise heraus eindeutig und nachvollziehbar skizziert sind.
Sie liest sich gut, Ketchums kleine Vergangenheit, auch wenn die Geschichte stark an Laymons DIE FAMILIE erinnert. (1984 wurde die Geschichte von Ketchum veröffentlicht, erst 1988 von Laymon, ergo erinnert Laymons Geschichte an Ketchums VERSTECKT).
Doch beide Autoren widmen sich diesem Thema auf unterschiedliche Weise. Ketchum ist dabei sehr persönlich. Wobei dies bei dem Autor keine Seltenheit ist. Schon in Evil oder auch Blutrot, nur um einige Beispiele zu nennen, ist es der starke emotionale Aspekt, der die Figuren antreibt. Ketchum schafft es, mit seinen Büchern zu begeistern. Sei es mit dem Ekelfaktor (Beutegier) oder den Emotionen.