Jakabok Botch ist gefangen zwischen den Deckeln dieses Buches. Er ist ein unbedeutender Dämon, der den Leser gleich zu Beginn auffordert, das Buch zu verbrennen und ihn so von seinen Qualen zu erlösen.
Nachdem man seiner Aufforderung (natürlich) nicht folgt, beginnt Botch nun widerwillig, seine Geschichte zu erzählen.
Als Dämon des neunten Kreises, geboren in eine Familie voller Hass und Missgunst, hat Botch es nicht leicht. Eines Tages zieht er den Zorn seines Vaters so sehr auf sich, dass dieser eine Hetzjagd beginnt. Beide geraten so in eine Falle und werden an die Oberfläche entführt. Dort will man den Dämon töten, um seine Einzelteile zu verkaufen. Doch Mister B. gelingt die Flucht und es beginnt sein großes Abenteuer…

Clive Barker ist berühmt für seine Bücher des Blutes. Schon dort sagten mir persönlich die Dämonengeschichten weniger zu. Und das trifft auch auf dieses Buch zu.
Mister B. will ein furchteinflößender Dämon sein, doch aus Gründen, die sich dem Leser einfach nicht erschließen wollen, wird er unter seinesgleichen verachtet und selbst die Menschheit bringt ihm angesichts seines scheußlichen Aussehens nur Verachtung und Hohn entgegen. Barker versucht hier seinen Dämon zu sehr zu vermenschlichen, so dass alles weniger glaubwürdig erscheint.
Durch die ständige Aufforderung des Dämons, dieses Buch endlich zu verbrennen, kommt die ganze Geschichte nicht wirklich in Fahrt. Ab der zweiten Hälfte des Buches allerdings verbessert sich der Fluss und somit das Lesegefühl.

Nach der Lektüre bleiben einige Fragen und Logiklücken. Der Schreibstil jedoch ist flüssig und die Übersetzung durch Joachim Körber wieder einmal gelungen. Nichtsdestotrotz will das Buch nicht so richtig fesseln und einnehmen. Mister B. bleibt so ziemlich unsympathisch und nervig.
Einige gelungene Passagen, insbesondere die Schilderungen der Erlebnisse des Dämons, halten den Leser dennoch an der Leine.


3/5