Herr Westerbeck ist schon seit Jahren Unternehmer. Und natürlich muss er auch schon seit Jahren Steuererklärungen abgeben. Über die Zeit hat er vieles dazugelernt und viel Irrsinn erfahren und lässt und nun in diesem kleinen Buch daran teilhaben.
Sei es von A wie Abschreibung bis hin zu Z wie Zitatrecht, verschafft der Autor und Unternehmer dem Leser einen groben Überblick. Dass das Steuerrecht langweilig, kompliziert und beizeiten etwas sinnlos ist, braucht Herr Westerbeck nicht zu erwähnen. Das versteht sich von selbst. Dennoch zeigt er hier auf eine humorlose Art und Weise einige Facetten des Unternehmerdaseins und des deutschen Steuerrechts, ohne sich darüber lustig zu machen, aber dennoch in unterhaltsamen Annekdoten.

Dieses Buch (und das betont der Autor auch) hat nicht den Anspruch ein Ratgeber oder Steuerfachbuch zu sein. Vielmehr zeichnet er einen groben und häufig auch recht amüsanten Abriss über verschiedene steuerliche Dingen, über die ein Unternehmer, beziehungsweise solche, die es werden wollen, wenigstens ein bisschen Bescheid wissen sollte. Dabei ist er sich nicht zu schade, aus seinen eigenen Erfahrungen zu berichten. Das Buch ist alphabetisch aufgebaut, so das es zu jedem Buchstaben ein ganzes Kapitel gibt. Diese sind sehr kurz und oberflächlich gehalten, umfassen meistens nicht mehr als vier Seiten. Für meinen Geschmack ist oftmals zu wenig erklärt, beziehungsweise geht es nicht genug in die Tiefe. Aber das soll es wohl auch gar nicht, denn in erster Linie dient es der Unterhaltung.

Meine Lieblingspassagen waren eindeutig K wie Kinderfreibetrag („Um Rotwein und Kinder wird viel zu viel Geschiss gemacht“, S. 82) und Q wie Was soll denn der Quatsch, ein Kapitel in dem der Sinn oder vielmehr der Nichtsinn der Umsatzsteuer Hauptthema war (eins meiner eindeutig persönlichen Hassthemen).
Insgesamt bekommt man hier das, was einem versprochen wird. Ein bisschen mehr Ausführlichkeit, nicht was den steuerlichen Hintergrund anbelangt, sondern der Aufbau der einzelnen Kapitel und Annekdoten, hätte ich mir gewünscht. Ansonsten sei lobenswert erwähnt, dass das deutsche Steuerrecht nicht verteufelt oder proletisch abgewertet wird, sondern durchaus mit einem gewissen Sinn für Humor eben dieses realistisch aus der Sicht eines Unternehmers betrachtet wird.


 ★★★ + 1/2/5