Achtung!
Dies ist bereits der sechste Band einer Reihe, deren Kriminalfälle in sich zwar geschlossen sind, jedoch einer forlaufenden Handlung unterliegen, die diejenigen, die die vorhergehenden Bände nicht kennen, durchaus die Lust am Weiterlesen rauben könnten, da ihnen die Spannung auf das kommende genommen wird. Deshalb bitte ich an dieser Stelle, selbst zu entscheiden, ob ein Weiterlesen förderlich wäre. Aber irgendetwas muss auch inhaltlich zum Buch erzählt werden, doch alles, was hier erzählt wird, könnte als Spoiler angesehen werden.

 

Nach einer langen Zeit des Wartens und der Ungewissheit, soll nun endlich der Tag der Tage sein. Harriet soll mit dem Zug nach Buckshaw kommen. Voller Anspannung versammelt sich das ganze Dorf und die Familie de Luce am Bahnsteig. Im allgemeinen Trubel kommt ein Fremder auf Flavia zu und flüstert ihr eine geheimnisvolle Botschaft ins Ohr. Doch kaum dass Flavia diese verdauen konnte, liegt der Fremde überfahren unter dem Zug.
Flavia bleibt kaum Zeit das Geschehene zu verarbeiten, denn die Ereignisse in der Familie haben Priorität. Das Haus ist voller Menschen und Unruhe, aber Flavia ersinnt ihren eigenen Plan, das Glück zurück in die Familie zu bringen.
Und dann wäre da auch noch das große Geheimnis ihrer Familiengeschichte…

Der sechste Band der Flavia de Luce Reihe konzentriert sich weniger auf einen konkreten Mordfall, als auf die eigentliche Familiengeschichte der de Luce. Harriet kehrt nach Hause zurück, doch nichts ist so, wie sich es alle erhofft hatten. Eine große Last legt sich auf die Schultern jedes einzelnen, denn immer noch ist die Angst da, Buckshaw zu verlieren. Flavia will auf ihre eigenen Art und Weise helfen und steht immer noch zwischen Erwachsensein und Kindheit, so dass sie oftmals das Gefühl hat, nicht richtig ernst genommen zu werden oder dazu zu gehören.
Und dann erfährt sie, dass auch in ihrer Familie Geheimnisse gehütet werden und das nicht jeder de Luce immer so gut war.
Auch wenn es einen Mordfall gab, so ist dieser dieses Mal nicht Mittelpunkt des Geschehens. Weder in Flavias Gedanken, noch in der Handlung. Der Autor konzentriert sich sehr auf die Familie, ihre Vergangenheit und ihre Verknüpfungen.

Dieses Buch ist zum ersten Mal ein wenig anders, als die anderen Bände. Kein wirklicher Kriminalfall, alles konzentriert sich auf die Familie de Luce. Aber obwohl es so anders ist, bringt es die Charaktere weiter, als es bisher geschehen ist. Es zeichnet sich eine Haupthandlung ab, die in den Folgebänden wohl noch weiter ausgebaut wird. Der Autor entfernt sich von einzelnen Fällen in den Büchern und geht mehr in die Richtung einer all umfassenden Rahmenhandlung. Das kann durchaus interessant werden. Das Ende lässt viele Fragen offen und weckt die Neugier auf den nächsten Band.

 

 


★★★★/5