William Goldman war noch ein Kind, als ihm sein Vater die Geschichte „Die Brautprinzessin“ von S. Morgenstern vorlas. Dieses Buch weckte sein Interesse an Literatur und so schlug er eine Laufbahn als Drehbuchautor ein. Nun ist er selbst Vater und will seinem Sohn ebenfalls die Geschichte näherbringen. Doch muss er feststellen, dass das Märchen, das sich in seiner Kindheitserinnerung festgesetzt hat, von seinem Vater drastischen Kürzungen unterzogen wurde. Denn eigentlich ist das Werk eine Politsatire über den florensinesischen Hochadel, statt eine kindertaugliche Geschichte. Aus diesem Grund beschließt Goldman, die Originalgeschichte zu kürzen und sie neu zu veröffentlichen, um anderen seine Kindheitserinnerung näherzubringen.

Die Geschichte handelt von Butterblume, ein Bauernmädchen in Florin, das mit dem Älterwerden im Rang der schönsten Frauen der Welt immer weiter aufsteigt. Auch geht es um den Stalljungen Westley, der sich um ihr Pferd „Pferd“ kümmert Butterblume ist nicht sonderlich kreativ. Ein Besuch des Grafen Rugen und seiner Gräfin lässt in Butterblume Gefühle in Westley entfachen und sie stellt fest, dass sie ihn mehr liebt, als jeden anderen und die Gefühle mit jeder Minute steigen. Westley, der ihre Gefühle schon seit Jahren teilt, beschließt daraufhin fortzugehen und in Amerika sein Glück zu machen. Doch ein Unglück lässt Butterblume verzweifeln und sie schwor, dass ihre Liebe nie mehr erblühen wird. Prinz Humperdinck von Florin sucht indes eine Gemahlin, die er zur Königin nehmen kann. Butterblume, der alles egal ist, nimmt das Angebot des Prinzen an, der durch den Grafen von ihr gehört hatte. Er drohte ihr mit dem Tode, was wohl auch der Grund der Zusage war. Wenig später wird Butterblume jedoch von einem Gauner-Trio entführt, doch ein verhüllter Mann ist ihnen dicht auf der Spur, und dies ist nur der Anfang der Geschichte…

Goldman.. ich meine Morgenstern erzählt in der gekürzten Version eine überaus amüsante Geschichte mit leichtem Fantasyeinschlag, was einen oftmals an Terry Pratchetts Scheibenwelt-Romane erinnert. Die Kürzungen betreffen auch gerne mal ganze Kapitel, die der Autor als zu langatmig oder uninteressant empfand. Mithilfe von in rosa gehaltenen Anmerkungen erklärt er dem Leser seine Absichten an dieser oder jener Stelle und peppt sie mit kleinen Anekdoten auf. Vor allem die erweiterte Passage „Butterblumes Baby“ aus der Neuveröffentlichung und die einhergehende Erklärung, vor der selbst Stephen King nicht sicher ist, zaubert einem ein Schmunzeln auf das Gesicht. Nur manchmal reißen die Anmerkungen den Leser aus dem Fluss, was das Lesevergnügen leicht trübt. Trotzdem zeigt dieses Buch, dass Drehbuchautoren auch gute Romane schreiben können.

Gastrezension von Max


★★★★+1/2/5