Frank hört während seiner Suche nach dem ultimativen Lustempfinden von einem Objekt, dass ihm dem Ziel seiner Reise näher bringen soll. Er macht sich daran, den Lemarchand Würfel zu öffnen, die Glocke beginnt zu läuten, die Spieluhr spielt, die Zenobiten – Priester des Ordens der Wunden –  kommen um Frank zu zeigen, was sie unter der ultimativen Ekstase verstehen. Sie nehmen ihn mit in ihre Welt, foltern ihn auf die grässlichste Art und Weise. Es gibt keinen Ausweg. Bis Franks Bruder Rory mit seiner Frau Julia in das Haus, in dem das Ritual stattfand, einzieht. Der Gepeinigte sieht Hoffnung, doch der Weg zurück wird blutig.

Die Geschichte ist kurz. Man könnte sie als längere Kurzgeschichte betrachten. Könnte. Doch Barker schafft in den paar Seiten wirklich markante Charaktere rauszuarbeiten, die vielleicht nicht besonders vielschichtig sind, aber dem Leser auch nicht egal bleiben. Plakativ bleiben sie trotzdem: Frank ist ein Egoist, dem alles egal ist. Julia die frustrierte Hausfrau. Rory der herzensgute, aber langweilige Ehemann und Kirsty, eine Freundin von Rory, welche die Rolle der grauen Maus übernimmt. Natürlich hätte man sie ausbauen können, die Geschichte mit vielen Ebenen und Wendungen aufblähen können, doch sie erzählt das, was sie erzählen will und das ist leichte, brutale, blutige Horrorkost vom Feinsten. Der Schreibstil ist fesselnd und die Geschichte nicht langweilig. Gewalt ist oft vertreten, wirkt aber passend und nie deplatziert. Die Zenobiten sind nur Nebenfiguren, die aber trotzdem sehr interessant wirken. Selbst Pinhead ist nur ein weiterer von ihnen, dem keine besondere Beachtung zukommt.

Clive Barker präsentiert dem Leser ein kleines Horrorhäppchen, dass für einen Abend allein perfekt ist. Also ab unter die Kuscheldecke, das Licht aus (Moment mal…), okay also entweder das Licht dimmen oder die Taschenlampe raus und sich ein wenig ekeln.

 

Gastrezension von Max


4/5