Als eines Tages Seymour Willis das Büro von John Hyatt betritt, ändert sich in dessen Leben alles. Eben hatte er noch geglaubt, in einer normalen, unaufgeregten Welt zu leben, doch nun steht er etwas entgegen, dass er nicht versteht: Atmen. Aus den Wänden eines Hauses. Er hatte die Geschichte des alten Mannes nicht geglaubt, doch als er leibhaftig selbst in der Wohnung sitzt und einem seiner Freunde etwas Abscheuliches angetan wird, muss er sich eingestehen, dass es mehr zwischen Himmel und Hölle gibt. Und schon bald wird klar, dass das Atmen nicht das Einzige ist, was sich durch die Wände des Hauses einen Weg nach draußen bahnt.
Alles wird immer schlimmer und nur ein alter Indianer weiß, was sich dort seit Jahrhunderten verborgen hielt. Und so versuchen John und seine Freunde das Unvermeidliche aufzuhalten.

In das ATMEN DER BESTIE greift Graham Masterton auf eine altbewährte Thematik zurück: Indianersagen und deren Dämonen.
Gewohnt einnehmend zieht er den Leser in seinen Bann. Sein Schreibstil bringt den Leser dazu Seite um Seite lesen zu wollen und sich mitten in die Geschichte versetzt zu fühlen. Der Leser erlebt die typische Entwicklung des Protagonisten und Ich-Erzählers John Hyatt vom ungläubigen Realisten zum Bekämpfer uralter und mächtiger Dämonen.
Dabei konzipiert der Autor hier eine eher gewöhnliche Aufstieg-und-Fall-eines-Dämonen Geschichte, mit zugehöriger Indianersage und dem notwendigen Touch mythischer Hintergründe.
Trotz des weniger spannenden Grundkonzeptes ist die Umsetzung gewohnt mitreißend und liest sich einfach gut weg. Graham rettet hier viel über seine Art, Bücher zu schreiben und Geschichten zu erzählen. Dabei wird alles rasant erzählt und selbst, dass einem die ganze Zeit über klar ist, was passieren wird und worauf es am Ende hinaus laufen will, schmälert das Lesevergnügen nur wenig.

Vielleicht liegt es daran, dass ich mit beiden Grundthematiken einfach nichts anfangen kann: sowohl alte Indianergeschichten als auch todbringende Dämonen faszinieren mich wenig. So ist für mich persönlich dieses Werk leider nicht eines meiner Favoriten, obwohl ich Graham Masterton als Autor sehr zugeneigt bin. Spannende Themen sehen für mich anders aus, aber Masterton schafft es hier durchaus, eine lesenswerte Geschichte zu schaffen. Für den geneigten Fan des Autors oder der Horrorkultur kann dieses Buch durchaus ein kurzweiliger Lesegenuss sein. Ansonsten besticht der Autor in diesem Buch „nur“ durch seinen Stil, jedoch nicht durch die Geschichte an sich.


★★★/5