Im Hause Locke scheint der große Spuk vorbei zu sein. Die Schlüssel sind in Sicherheit und Dodge ist tot. So denken zumindest Tyler und Kinsey, die nicht ahnen, dass der Dämon in Dogde einen Weg in ihren kleinen Bruder Bode gefunden hat. Und er kennt nur ein Ziel: Die schwarze Tür mit dem Omega-Schlüssel zu öffnen, um die Welt drüben mit der realen Welt zu vereinen. Und um noch mehr Schlüssel herstellen zu können, die ihm zu endgültiger Macht verhelfen.
Der große Tag soll der Abschlussball von Tyler werden. Dieser findet in der Höhle an der Küste statt, in der auch schon Tylers Vater und seine Freunde oft Zuflucht gesucht haben. Tyler und Kinsey erkennen erst zu spät, dass der Dämon doch noch nicht besiegt ist. Doch es gibt eine letzte Chance und einen letzten Kampf, in dem jedes Familienmitglied nicht mehr nur für sich selbst kämpft, sondern für die Lockes.

Der sechste und letzte Band der Graphic Novel findet nun ein Ende. Und es ist ein Ende, wie man es sich fast nicht hätte besser wünschen können. Durch das, was die Kinder (die im Prinzip außer Bode gar keine Kinder mehr sind) erlebt haben, sind sie gewachsen und gereift. Gerade die beiden älteren Geschwister haben durch die Geschehnisse zu sich selbst gefunden. Selbst Tyler kann in diesem letzten Band endgültig mit der Vergangenheit abschließen. Joe Hill und Gabriel Rodriguez haben uns auf eine Reise mitgenommen, bei der wir den verschiedensten Charakteren begegnet sind. Wir haben sie zweifeln, weinen, hassen und reifen sehen und doch waren sie immer irgendwo eine Familie, die füreinander eingestanden ist, wenn es hart auf hart kam.
Wir haben die Entstehung und die Geschichte der Schlüssel kennen gelernt und uns manchmal gewünscht, sie selbst besitzen zu können.
Diese Graphic Novel hat uns voll und ganz in seinen Bann gezogen. Fantastisch.

Das Ende von allem ist vielleicht für meinen Geschmack ein bisschen zu romantisch ausgefallen. Die letzten fünf Seiten hätten nicht sein müssen und alles hätte trotzdem gut in den Erzählstil gepasst. Denn Locke & Key strahlt eine ganz eigene Faszination aus, die zunächst von den Bildern Rodriguez´ausgeht und die durch die Geschichte von Hill immer mehr verstärkt wird.
Locke & Key ist vor allem eins: Lesenswert. Als Fan von Stephen King und Joe Hill ist sie eh ein Muss, aber auch alle anderen Leser werden sie lieben. Denn sie ist wirklich etwas Besonderes.
Wer sich einmal an einer Graphic Novel versuchen will, sollte sich wirklich an diese wagen, denn besser könnte sie wirklich nicht sein.


5/5