Devin Jones, der frisch von seiner ersten großen Liebe Wendy verlassen worden ist, beginnt einen Ferienjob in dem Vergnügungspark Joyland. Zusammen mit Tom und Erin lernt er, wie man Fahrgeschäfte bedient, Leute animiert und sich in Hundekostümen zurechtfindet. Es soll der beste Sommer seines Lebens werden. Der Sommer im Jahr 1973.
Während Wendy weiter in Devins Kopf herumspukt, soll ein anderes Mädchen in der Geisterbahn als Geist ihr Unwesen treiben. Vor vier Jahren wurde sie mit durchgeschnittener Kehle in den Tiefen des Fahrgeschäfts aufgefunden. Doch ihr Mörder ist entkommen.
Doch nicht nur das beschäftigt den 21-jährigen Devin, sondern auch der kleine Mike, der an Muskelschwund leidet und sich nichts sehnlicher wünscht, auch einmal einen Tag in Joyland zu verbringen…

Reiste Stephen King in seinem vorletzten Roman DER ANSCHLAG (man erinnere sich: dazwischen lag noch Wind, eine Ergänzung zur „Dunklen Turm“-Reihe) mit dem Leser noch in die 60er Jahre, so sind diesmal die 70er das Ziel. Vorliegend handelt es sich aber bei weitem um keinen typischen King. Vielmehr fährt der Autor hier die emotionale Schiene auf, aber das steht ihm ungemein gut. Wie auch schon in seinen letzten Romanen hält er sich weniger an Details auf, sondern treibt die Geschichte schnell voran. Sonst hätten wir hier auch wieder einen 500 Seiten Roman. Man wächst mit Devin mit, er ist ein sympathischer Charakter, der zwar manchmal ein bisschen an Ned Maddstone aus „Der Sterne Tennisbälle“ erinnert (nett, aber plüschig), aber man hat ihn trotzdem irgendwie gern. Irgendwann setzt er sich in den Kopf, den Mörder des Mädchens finden zu wollen und das kostet ihm fast das Leben.

Ein sehr schöner Roman, der ein bisschen an Kindheitstage erinnert, egal welchen Alters, der die Fantasie anregt und einen wieder zum Kind werden lässt. Zumindest habe ich jetzt riesigen Hunger auf Zuckerwatte. Ein etwas anderer Stephen King, aber ein überaus zufriedenstellender.


4/5