Es ist das Jahr der wasserlosen Flut, doch die Gärtner sind darauf vorbereitet. Schon seit einigen Jahren bilden sie eine Gruppierung von Menschen, die sich von den weltlichen Gelüsten losgesagt und zurück zur Natur gewandt hat. In der Gesellschaft werden sie oft als religiöse Fanatiker verpönt und auch die Gruppe ist in sich uneinig, woraufhin es zur Aufspaltung kommt. Doch das Wichtigste sind die Menschen bei den Gärtnern.
Da gibt es Toby, die von Adam Eins, dem Anführer der Gärtner, vor einem grausamen Schicksal bewahrt wurde und nun bei ihnen leben darf.
Ren, die schon seit ihrer Kindheit bei den Gärtnern lebt. Doch eines Tages wird sie herausgerissen und begegnet in einem der Komplexe Jimmy, der im ersten Band die Geschichte von Oryx und Crake erzählte.
Amanda, die schon immer ein Freigeist war und ihren eigenen Kopf durchsetzen musste.
Und Zeb, der Kämpfer, der immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist.
Sie alle erleben die wasserlose Flut und finden einen Weg, sie zu überleben.

DAS JAHR DER FLUT ist nach demselben Prinzip aufgebaut wie der erste Band der Trilogie. Nur das dieses mal nicht Jimmy aus der Vergangenheit erzählt, sondern Ren und Toby.
Jeder Abschnitt des Buches beginnt mit einer Ansprache von Adam Eins, der an verschiedene Feiertage der Gärtner erinnert und zu einem Gesang auffordert. Danach wird abwechselnd aus dem Leben von Toby oder Ren erzählt. Und wie bei Jimmy schon wechseln sich Beschreibungen aus der Gegenwart und Vergangenheit ab. So erlebt der Leser die Gruppierung der Gärtner aus verschiedenen Sichtweisen und er begegnet alten Bekannten wieder. Zunächst schleppt sich die Erzählung, nimmt aber schnell Fahrt auf und knüpft am Ende logische Verbindungen.

Die Philosophie der Gärtner erinnert oft an weltliche Gruppierungen, die nicht müde werden, auf Missstände in der Welt, in der Wirtschaft und Politik hinzuweisen. Die Gärtner finden ihren eigenen Weg, um nicht von den Konzernen und dem CopsSeCorps, einer Art Überwachungsmannschaft, abhängig zu sein. Sie wissen, dass der Untergang der Welt irgendwann eintreten wird. Zu Beginn werden sei noch belächelt, aber im Grunde haben sie alles richtig gemacht und sind nun für die Zeiten, in denen es um das reine Überleben geht, gewappnet.
Dachte man im ersten Band noch daran, dass Jimmy als einziger Überlebender sein Dasein fristet, wird nun immer klarer, dass es noch mehr Menschen gibt, die den Virus überlebt haben.
Das zweite Buch endet ungefähr dort, wo auch das Erste endet und worauf alles hinauslaufen wird, ist noch nicht klar.
Klar ist nur, dass der dritte Band unbedingt gelesen werden muss.


5/5